Verloren

Ich glaube, so verloren und in der Luft hängend 
habe ich mich bis jetzt noch nie gefühlt.

Vielleicht verlange ich auch zu viel?
Wer weiß das schon.

Ein kleines bisschen Hoffnung war 
schon in Sicht, ein kleines bisschen.
Stunden, Minuten und fast auch schon
Sekunden wurden gezählt.
Das erste Mal bis jetzt.

Hoffnung, dass es mir danach eventuell
ein kleines bisschen besser gehen würde,
dass der Schmerz ein wenig nachlässt.
Dass die ganze Hoffnungslosigkeit und all 
die Ängste kurz mal nachlassen.

Dass das alles einfach kurz mal nachlässt,
Nachdem ich geredet habe. 
Geredet mit dem Rettungsanker, 
mit der helfenden Hand, die sich da immer 
fast den Arm ausrenkt, wenn sie sich ausstreckt.
Mit dem Helfer, oder der Helferin in der Not.

Nachdem ich meiner Therapeutin 
mal wieder die Ohren vollgeheult habe.

Scheiß doch gerade mal auf Übertragung 
oder Abhängigkeit, oder was weiß ich.
All das Vertrauen, die Wärme und Geborgenheit 
helfen mir nun mal.
Ende.

Danke, Willy. 
Geborgenheit, Du hattest Recht.

Ein geschützter Raum, in dem ich 
sein kann wie ich nun mal bin.
In dem ich weinen kann, erzählen kann,
in dem ich nicht ausgelacht werde, 
sondern wo mir zugehört wird.

Wo sich mein furchtbares Gejammer
über Ängste, Sorgen, Hoffnungslosigkeit,
einfach über's ganze Leben angehört wird.

Ja, so ist es irgendwie...
Aber dann kam dieser Anruf an dem Morgen.
Dieser Anruf, dass die Sitzung ausfällt.

Verloren.


(🎧 "Home (feat. AURORA, Humans & Machines Remix)" - Icarus)





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