Station P9, Krisenintervention

Morgen ist es also
tatsächlich soweit.
Morgen darf mich die 
P9 wieder fröhlich empfangen.
Nach zwei Jahren bin ich also wieder dort.
Ich muss noch Sachen packen,
der Koffer liegt schon in meinem Zimmer.
Wollte noch in die Badewanne
ein letztes Mal baden,
bevor die Dusche mit 
den kalten Fliesen kommt.
Okay, fliege ja nicht in den Urlaub.
Aber meine Badewanne hier
zu Hause wird mir dann
doch schon sehr fehlen.

Ich werde all meine
Malsachen mitnehmen.
Alle Stifte, Pinsel und mein
großes schwarzes Buch.
Was sonst.
Denn in den ersten Tagen
wird bestimmt nicht viel sein,
außer ein bisschen Diagnostik,
bevor es mit den Therapien
losgeht, wie damals eben.
Ein Buch werde ich auch mitnehmen.
Heute war ich noch richtig fett
shoppen bei Rossmann und habe
mir neue Zahnpasta, Haarwäsche,
und, ähm... Binden und Tampons geholt.
Die rote Tante ist wieder hier und am nerven.

Um 09.45 Uhr morgen früh geht es los.
Meiner Therapeutin darf ich zwischendurch
E-Mails schreiben...
das finde ich super nett von ihr.
Zwei Monate keine Termine bei
ihr sind schon irgendwie hart,
nachdem ich jetzt endlich nach
gefühlten Jahren dabei bin,
mich langsam auf alles einzulassen
Und ihr richtig zu vertrauen.
Oh, und die Maus sitzt noch hier
auf meinem Nachttisch.
Die beobachtet mich Nacht für Nacht
und hat ein Auge auf mich.
Das wird sie auch weiterhin in
der Klinik haben, ich nehme sie mit.

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