„I remember roses in the garden“

Wir sind hier aus einem Grund,
atmen täglich und ständig durch den Mund, aber fragen uns: Aus welchem Grund?
Wir suchen und fluchen, weil wir nichts finden, aber dabei schinden wir uns wund
und finden dennoch nicht den Grund.
Wir fragen uns „warum das alles hier, weshalb existieren wir?“
und suchen Stück für Stück nach unserem Glück.

Wir betreten wackelige Brücken, gehen über Steine und finden nur mehr Löcher und Lücken. 
Wir stopfen alles in uns rein, sind viel zu oft allein und gehen ein.
Wir sind auf der Suche nach der perfekten Mutter
nach Liebe und seelischem Futter.
Es gibt Menschen, die leiden.
Viele die gehen und einige, die bleiben.
Wir werden sitzen- oder stehengelassen, hintergangen und manchmal wieder aufgefangen.
Herzen werden gebrochen, geflickt und wieder zerstochen.

Einige klammern sich an Religionen, andere konsumieren Drogen, manche sind mal hier und mal dort, befinden sich ständig an einem anderen Ort, einige gehen auch für immer fort.
Wir versuchen zu leben, versuchen nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben.
Oft vergessen wir die Menschen um uns herum, sind rücksichtslos und verhalten uns dumm, sind lieber für uns allein, als Teil der Gesellschaft zu sein.
Einige versuchen sich zu verwirklichen, sich alles zu ermöglichen, andere wollen gar nichts mehr, fühlen sich innerlich viel zu leer.

Wir gehen Beziehungen ein, stürzen uns voller Hoffnung in Abenteuer rein, aber sind am Ende doch nur wieder allein.
Viel zu oft sagen wir „Ja“ anstatt „Nein“, entschuldigen uns ständig für unser Dasein und suchen verzweifelt nach Selbstbewusstsein.

Wir wissen nicht wirklich, was wir wollen, was wir dürfen oder sollen.
Überlegen ständig hin und her, was eigentlich das richtige wär.
Wir machen uns zu viele Sorgen und hoffen jeden Abend
auf einen besseren Morgen.
Schlafen entweder zu kurz oder zu lang,
machen nachts das Licht aus oder an
und haben Angst vorm schwarzen Mann.

Manche stürzen sich in die Arbeit und vergessen die Freiheit, einige hängen noch immer fest in der Vergangenheit.
Wir denken zu wenig und reden zu viel,
ignorieren den Moment und sind innerlich schon am Ziel.
Wir präsentieren uns im Rampenlicht und drängeln uns vor ohne Rücksicht.

Menschen werden kommen und wieder verschwinden.
Manche Dinge sind unveränderbar, aber trotz allem manchmal wunderbar.
Das Leben kann schön sein, aber auch wild, dramatisch und gemein.
Augenblicke entstehen, verändern sich und gehen.
Wir müssen das Leben annehmen, mit seinen Höhen und Tiefen mitgehen und es pflegen.

Die Gründe werden wir vielleicht nie finden, egal wie wir uns schinden.
Dafür vielleicht aber ein Licht, das uns hilft zu verstehen, was wir manchmal nicht sehen.





Kommentare

  1. Hallo Louisa,
    ich bin gerade über Deinen Blog gestolpert und eine Weile daran hängen geblieben.
    Ich mag Deinen Schreibstil irgendwie und auch die Tatsache, dass ich offensichtlich nicht die Einzige bin, die tagtäglich so viel im Kopf hat und irgendwie "Dauerbloggen" könnte.
    Ich denke, ich werde ihn in den kommenden Tagen mal komplett lesen - auch wenn ich eigentlich gar nicht die Zeit dazu habe, weil ich mich im Moment mitten in einer Prüfungsvorbereitung finde. Aber dieser Klinikalltag kommt mir doch noch zu bekannt vor und an manchen Stellen sitze ich hier und es treibt mir die Tränen in die Augen und erinnert mich an fast vergessene Situationen, die auch ich in meiner Klinikzeit erlebt habe.
    Vielleicht hätte es mir sogar geholfen über so einen Blog vor diesen Erfahrungen zu stolpern, denn damals wusste ich überhaupt nicht, in was ich da hinein renne.

    Ich danke Dir für Deine Momentaufnahmen, für die Stimmungen zwischen den Zeilen und für die Erinnerungen, die Du hier teilst.

    Mondkind

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